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AutorenbildHend Taye

Die passende Ernährungsweise finden

Im letzten Blog "Die richtige Ernährungsweise" habe ich erzählt, wie schwer es für mich war, die passende Ernährung zu finden, und dass es niemals die eine richtige Ernährung geben wird. Wir alle unterscheiden uns voneinander, nicht nur in Bezug auf unsere Persönlichkeiten, sondern auch hinsichtlich Lebensstil, Anforderungen im Alltag, Präferenzen, Vorlieben, Unverträglichkeiten und weiteren Aspekten. Daher ist es eigentlich ganz logisch, dass es nicht die eine Ernährungsform gibt, die für jede Person passt.

Ein Satz, den wir uns immer wieder ins Gedächtnis rufen sollten, lautet: Der perfekteste Plan – sei es ein Ernährungsplan, ein Trainingskonzept oder ein anderes Vorhaben – nützt nichts, wenn ich ihn nicht in meinem Alltag umsetzen kann. Das bedeutet beispielsweise, dass ich, wenn ich fünf Tage die Woche acht Stunden arbeite und nur eine einzige Essenspause habe, wahrscheinlich Schwierigkeiten haben werde, einen Ernährungsplan zu verfolgen, der mir mehrere Essenseinheiten pro Tag vorschreibt. Eine sehr konsequente, ambitionierte Person kann es schaffen, aber langfristig ist ein solcher Ernährungsplan mit Stress verbunden, und Stress ist der Killer aller Fortschritte, weshalb er so gut es geht vermieden werden sollte.

Das heißt, der perfekte Ernährungsplan ist immer einer, der die Person, ihren Alltag, ihre Anforderungen usw. berücksichtigt. Es kann natürlich sein, dass man damit nicht sofort Ergebnisse erzielt, aber dafür kann man mit langfristigem Erfolg rechnen. Wichtig ist auch, immer zu verstehen, dass unser Körper eine Einheit ist, in der alle Zellen ständig miteinander kommunizieren. Wenn wir nicht langfristig und "körperschonend" denken, wird unser Körper darauf reagieren – bei einigen geschieht dies sofort, bei anderen dauert es etwas länger. Ein junger Körper kann einige Fehlentscheidungen besser verkraften als ein älterer Organismus, aber das ist kein Freifahrtschein. Je eher wir eine gesunde Basis schaffen, desto stärker, robuster und widerstandsfähiger wird unser Körper.

Eine gesunde Ernährung bringt viele Vorteile mit sich: Unsere Gehirnleistung verbessert sich, unser Immunsystem wird gestärkt, unsere Stimmung erhellt sich, und all unsere Körperfunktionen können besser ausgeführt werden (Hormonproduktion, Sauerstoffaufnahme usw.) – und so vieles mehr. In einem Satz formuliert: Wir werden zu besser funktionierenden, glücklicheren Menschen. Cool, oder?

Ich bin im Moment auch dabei, frühere Fehlentscheidungen bezüglich meiner Ernährung wieder gut zu machen, um das Vertrauen meines Körpers zurückzugewinnen. Unser Körper kann und ist so viel mehr, als wir denken. Unsere Billionen Zellen arbeiten die ganze Zeit auf Hochtouren, damit wir optimal funktionieren können – das wissen die meisten bereits. Was die meisten jedoch nicht wissen, ist, dass unser Körper oft Dinge tun muss, die von außen betrachtet wirken, als würde er gegen uns arbeiten.

Wenn zum Beispiel unsere Haare ausfallen oder nicht wachsen, unschön aussehen, wenn unsere Nägel ständig abbrechen oder rissig sind oder unsere Verdauung gestört ist – dann versucht unser Körper, uns ein Warnsignal zu schicken, um uns zu sagen, dass etwas nicht stimmt. Wenn unser Körper spürt, dass etwas nicht passt, fährt er alle "unnötigen" Funktionen wie Haarwachstum, Nagelgesundheit, Fettabbau, Hautregeneration usw. herunter und konzentriert sich einzig und allein auf unser Überleben.

Wenn wir also immer wieder auf Diät sind und/oder unsere Kalorien reduzieren, denkt unser Körper, dass eine Nahrungsknappheit besteht. Um unser Überleben zu sichern, stoppt er den Fettabbau und speichert jede aufgenommene Kalorie für "schwere Zeiten" bevorzugt in unserem Fettgewebe. Somit wird der Fettabbau extrem erschwert – und je nachdem, wie lange wir uns schon von einer Diät zur nächsten begeben, wird es irgendwann unmöglich, Fett abzubauen.

Wenn du dich also in einer solchen Situation befindest, musst du deinem Körper zunächst wieder das Gefühl vermitteln, dass er in Sicherheit ist und ihm ausreichend Essen zur Verfügung steht, um langsam sein Vertrauen zurückzugewinnen. Das dauert natürlich seine Zeit, aber es lohnt sich! Unser Körper ist eigentlich unser bester Freund. Wenn wir ihn als Freund betrachten und unsere Beziehung stärken, können wir Außergewöhnliches erreichen.

Die richtige Ernährungsform für sich zu finden, erfordert Wissen, Geduld, Zeit, Glauben und die Bereitschaft neue Dinge auszuprobieren. Aber keine Sorge, auch wenn das Thema Ernährung komplex ist, kann sich der Prozess der Ernährungsumstellung auch ganz einfach anfühlen, in dem wir immer nur kleine Anpassungen vornehmen. Eine kleine Sache, wie zb die Reihenfolge der Lebensmittelaufnahme zu ändern, oder nach dem Aufstehen ein Glas Wasser mit Zitronensaft zu trinken, kann vieles bewirken. Lass uns gemeinsam unsere Beziehung mit unserem Körper aufbauen.

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